***  T o l e r a n z - - Ü b u n g  ***

 


In der ICH-BIN-ICH-Übung stärken wir den denjenigen Teil in uns, der sich noch gern von der Außenwelt beeinflussen lassen will.
Mit der Toleranz-Übung können wir verhindern, daß wir, in der umgekehrten Richtung, Anstoß an anderen nehmen, wobei aber ebenso eine
Verstrickung mit dem Umfeld herauskommt.

Jeder Mensch in unserem Umfeld hat einen Grund, warum er das tut, was er tut und wie er es tut.
Es befriedigt irgendein Bedürfnis, ob ihm selbst das bewusst ist oder nicht.
- Genau wie bei uns.

Wir wollen, daß man unsere Entscheidungen, Reaktionen und Gefühle versteht oder akzeptiert
- also müssen wir auch den anderen mehr Verständnis schenken
- auch wenn sich dieses Verständnis nur darauf beschränkt, den anderen so hinzunehmen, wie er gerade ist.

Das Verhalten des anderen kann morgen, in einer Woche, in einem Monat usw. schon ganz anders sein, aber niemand kann und darf die Zeit für eine fremde Entwicklung mitbestimmen - das wollen wir auch für uns nicht - und es würde in Wirklichkeit auch gar nicht gehen.

Denn wir sind alle genau so lange betriebsblind, selbst wenn die Lösung unserer Probleme neben uns stünde
- bis die Zeit dafür da ist, bzw. wir bereit dazu sind (woran man natürlich ebenso arbeiten kann).

Und ist jemand offen für ein Thema und man spricht ganz natürlicherweise darüber oder man wird von demjenigen selbst danach gefragt, ist ja die Gelegenheit da, ihm jederzeit auch von außen ein paar Dinge näher zu bringen.

Noch etwas:
Das hier Beschriebene hat nur etwas mit dem Begriff Toleranz zu tun, gilt natürlich nur soweit, als dass niemand seine Grenzen total überschreitet und in Ihr eigenes Leben oder Ihre Angelegenheiten eingreift !
Denn es geht ja nicht darum, die Augen vor etwas zu verschließen, sondern nur darum, etwas ruhiger zu bleiben, an einer Ecke, wo man vielleicht selbst noch ein Problem hat, bzw. einen anderen seinen Weg einfach gehen zu lassen.



Indem wir uns also, unter den oben genannten Voraussetzungen, wieder täglich einen bestimmten Satz sagen, können wir diese Toleranz-Haltung und dieses Grund-Verständnis für andere, in uns stärken.

Der Satz kann z.B so aussehen:

Ich lasse jeden seinen! Weg gehen.

 

Beobachten Sie sich nun, wie dieser Satz auf Sie wirkt - was löst er bei Ihnen aus ?

Wo sind Widerstände ? Versuchen Sie diese herauszubekommen und aufzulösen - dadurch lernen Sie eine Menge über sich selbst kennen!

Und wenn es Ihnen schwer fällt, dann erinnern Sie sich doch daran, wie lange Sie selbst schon entweder mit einem bestimmten Thema beschäftigt waren oder von diesem lange Jahre gar nichts mitbekommen haben - bis Sie dann irgendwann doch einen Schritt vorwärts gekommen sind.

Für uns selbst fordern wir das Recht, dass andere darauf Rücksicht nehmen und erklären rückwirkend noch, wie notwendig vielleicht das eine oder andere Jahr gewesen ist - ist ja auch hinterher! ganz einfach.

 -  Gestehen wir dies aber auch einmal den anderen zu,
ist unsere eigene Welt zumindest wieder etwas offener und leichter geworden.